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Auf diese Seite hab ich zwei Erfahrungsberichte

von Teilnehmern am "Notfalltraining für Motorradfahrer" gestellt

 


Hi Friends,

am Samstagmorgen machten mein Angetrauter und ich uns auf den Weg

nach Usingen zu einem Erste-Hilfe-Kurs für Motorradfahrer. Immerhin war

mein letzter Erste-Hilfe-Kurs 1982 :-(

Gegen 08.30 Uhr fing die Theorie an. Die selbst motorradfahrenden Rettungsassis

Andreas Egner und Tobias Trapp hielten 2 Doppelstunden (mit Zigipausen :-) ) Theorie ab,

die alles Wissenswerte für Ersthelfer am Unfallort enthielt. Sie plauderten da

auch durchaus aus dem Nähkästchen, welche Erfahrungen sie im

Feldberggebiet mit verunfallten Moppedfahrern gemacht haben, vor allem in

Bezug auf Sicherheitskleidung. Für mich waren die Erzählungen schon schockierend,

ich hoffe, dass ich sowas nie erleben muss.

 

Es wurden auch praktische Übungen gemacht, wie Seitenlage, Helmabnehmen,

MundzuNase-Beatmung (mit Puppe) und Druckverbände

anlegen. Nach einem mittäglichen Grillen rüsteten wir uns zu einer Ausfahrt im

Hochtaunuskreis. In Rahmen dieser wurden vier Unfallsituationen simuliert und wir

mussten Ersthelfer spielen. Schon bei der ersten Situation stand ich wie gelähmt

vor den zwei Opfern und wusste erstmal überhaupts nix mehr von dem eben erst

Gelernten. Ich starrte nur noch auch die (imaginären) Platzwunden und die rote

Soße die den "Opfern" herunterlief *graus*. Das war für mich auch ein Schlüssel-

erlebnis und ich werde diesen Kurs bestimmt jedes Jahr zwecks Auffrischung

wiederholen. Trotz der ernsten Thematik war er locker gehalten, äusserst informativ und

praxisnah.

 

Was die Motorradgruppe des DRK dort abzieht ist einfach ein Superding. Diesen Kurs

kann jeder gebrauchen, Spass machts, Moppedfahren ist dabei und die 35 DM wird

sich wohl jeder leisten können.

 

Der Kurs nennt sich "Notfalltraining für Motorradfahrer" veranstaltet vom DRK,

Kreisverband Hochtaunus e.V., Arbeitskreis Motorrad. Er kostet DM 35,00 und findet

von Mai bis Oktober jeden 2. Samstag im Monat von 08.30 Uhr bis 17.00 Uhr statt,

Gruppentermine auf Anfrage.

 

Also, ich denke, dies kann ein jeder mal gebrauchen. Anmeldung unter Telefon: 06172 12950

 

Herzliche Grüsse

Petra, immer noch begeistert.

 

 


 

Hi,

 

im Frühjahr dieses Jahres berichtete Petra P. den TSB von einem EHK (für

die Erbsenzähler: Kein EHK, sondern Sofortmaßnahmen am Unfallort, aber

das ist mir zu lang zum schreiben) speziell für Motorradfahrer, den das

DRK-Usingen/Ts. in Leben gerufen hat. Ihr Bericht klang sehr

vielversprechend und sie übernahm sogar die Koordination eines Termins

für die TSB (Danke Petra). Am Sa. 11.9. fand dann dieser Kurs statt, an

dem 5 TSB (Detlef&Steffi, Thorsten, Elfi&/me) sowie 3 weitere

Moppedfahrer teilnahmen.

Treffen war um 9:00 im DRK-Heim Usingen und nach einer kurzen

Vorstellung ging's los mit Theorie. Dabei wurde auch explizit auf

typische Unfallschwerpunkte, Unfallursachen (im Hochtaunus vorwiegen

Alleinunfälle aus Selbsüberschätzung, leider häufig mit

Leidplankenbeteiligung), typische Verletzungen und Sicherheitskleidung

eingegangen. Kurze Pausen mit mehr als ausreichender Versorgung an

Kaffee und kühlen Getränken sorgten zusätzlich dafür, daß die

Aufmerksamkeit nicht nachlies. Die Inhalte wurden jeweils unter

Anleitung geübt und stellten das üblich Spektrum eines solchen Kurses

dar: Helmabnehmen (bei verschiedenen Verschlüssen), stabile Seitenlage,

Verbinden von Wunden, Druckverband, Schock, Wiederbelebung (an

Anne-Puppen), etc.

Mittags hatten weitere DRK'ler bereits den Grill angeworfen und bei

herrlichem Sonnenschein und lockerer Stimmung ging's zur Grillparty.

Frisch gestärkt ging's in Kleingruppen von 2-3 Teilnehmern zur

Moppedtour in den Taunus. Ein DRK'ler führte jeweils über kleine Straßen

zu abgelegenen Plätzen, an denen jeweils eine Unfallsituation gestellt

war. Die Jungs und Mädels vom DRK legten dabei ein erstaunliches

schauspielerisches Talent an den Tag und die Wunden waren verdammt

(gruselig) gut geschminkt. Der Einfachheit halber wurde vorrausgesetzt,

daß wir über ein Handy verfügen und der Führer unserer Kleingruppe nahm

den virtuellen Notruf entgegen. Dabei tauchten dann schon die ersten

Probleme auf: Wo verdammich sind wir hier? Wie zum Teufel hieß nochmal

das Kaff, durch das wir grade gefahren sind? Wie soll man sich

konzentrieren, wenn einem ein Verletzter ständig die Ohren volljammert

es täte so weh und keiner würde ihm helfen. etc. Nachdem die Wunden nach

bestem Wissen verarzet waren passierte erst mal NIX. Es galt die

Wartezeit auf den virtuell gerufenen Krankenwagen zu überbrücken und die

weiterhin jammernden Verletzten zu beruhigen. Die Zeit vergeht dabei

unendlich langsam. Danach gab's Manöverkritik, was richtig, was falsch

gemacht wurde und was man noch hätte tun können. Dann ging es weiter,

auf kleinen Straßen kreuz und quer durch den Taunus, bis zur nächsten

Unfallsituation.

Gegen 18:00 trafen dann alle Gruppen und die auf wundersame Weise

geheilten DRK-Helfer wieder in Usingen ein. Einige Zeit lang wurden noch

Erfahrungen ausgetauscht, weitere kühle Getränke vernichtet, die für

diesen Aufwand gradezu lächerliche Summe von 35DM pro Person (incl.

Getränke und Würstchen) übergeben, dann traten die Teilnehmer den

Heimweg an (und können vermutlich noch heute jeden Ortsnamen ihrer

Heimfahrt auswendig ;-)).

Imo haben die Jungs und Mädchen vom DRK-Hochtaunus da wirklich etwas

besonderes auf die Beine gestellt und ich kann jedem Moppedfahrer nur

zuraten einen solchen Kurs zu besuchen. Da Ganze ist wohl noch im

Aufbau, bisher einzigartig in .de und noch recht unbekannt. Die Leute

sind aber sehr aufgeschlossen und engagiert. Wenn andere Ortsgruppen

etwas ähnliches auf die Beine stellen wollen, so sind sie nach eigenen

Aussagen jederzeit bereit ihre Erfahrungen weiterzugeben.

 

 

Falls ich hier mal im Taunus abfliege, so hoffe ich inständig daß mein

Ersthelfer einen solchen Kurs absolviert hat.

 

Michael, beeindruckt

 


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