Überblick
Am allerwichtigsten ist es, in der ersten Aufregung nach einem Unfall Ruhe zu bewahren. Anschließend
Überblick verschaffen: Was ist passiert, wieviele Personen sind betroffen, besteht Feuergefährdung durch
auslaufendes Benzin, kann sich ein Folgeunfall durch den fließenden Verkehr entwickeln?
Sichern
Unfallstelle gut sichtbar für andere Verkehrsteilnehmer absichern. Sich selbst dabei nicht in Gefahr bringen,
notfalls sogar das eigene Motorrad oder Auto als Schutz verwenden. Zum Eigenschutz zählt auch das Anziehen
von Einweg-Handschuhen, die sich im PKW-Verbandskasten befinden (falls einer hält!)
Sie verhindern nicht nur die Übertragung von Krankheiten wie Aids, sondern sie helfen dabei, eventuellen Ekel
leichter zu überwinden. Übertriebenes Heldentum ist nicht gefragt.
Retten
Der Verletzte muß aus dem Gefahrenbereich geborgen werden.
Diagnose
Erste Untersuchung des Verletzten: Ist er bei Bewußtsein? Atmet er? Ist das Herz-Kreislauf-System in Ordnung?
Untersucht möglichst den ganzen Körper nach Verletzungen.
Helm
abnehmen
Habt keine Angst, einem besinnungslosen Motorradfahrer durch das falsche Abnehmen des Helmes eine
Wirbelverletzung zuzufügen. Viel größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß er am eigenen Erbrochenen erstickt.
Also runter damit. Zu zweit geht´s am besten.
Sofortmaßnahmen
Lebensrettende Aktionen. Puls und Atmung kontrollieren. Falls nötig, Atemwege frei machen, beatmen,
reanimieren durch Herzdruckmassage. Solange bis der Rettungsdienst übernimmt. Exakte Vorgehensweise
lehren die Kurse.
Stabile
Seitenlage
Bewußtlose müssen so gelagert werden, daß Erbrochenes abfließen kann und die eigene Zunge nicht
den Atemvorgang behindert. Die spezielle Seitenlage berücksichtigt dies. Man muß sie üben.
Notruf
Polizei 110, Feuerwehr 112. In jeder Region gibt es eine eigene Rettungsleitstelle, der direkteste zum Notarzt.
Am besten vor einem Notfall die Nummern heraussuchen. Bei Mobiltelefonen funktioniert der Notruf immer
über die 112. Der Notruf ist immer möglich, auch bei gesperrtem Telefon oder gesperrter Karte.
Auch falls nur ein "fremdes" Netz verfügbar ist. Notfalls eigene Karte aus dem Gerät herausnehmen.
Merkregel für den Anruf - die fünf Ws: Wo, was, wieviele, welche Verletzungen und, ganz wichtig,
warten auf Rückfragen. Keinesfalls vorher auflegen!
Betreuung
Erhaltet die Eigenwärme des Verletzten durch eine Decke (metalline Folie muß im PKW-Verbandskasten sein)
und trockene Kleidung. Trösten Sie einen Verletzten. Eure Nähe hilft ungemein, sogar, wenn er bewußtlos ist.
Vermittelt ihm, daß ihr die Situation im Griff habt. Kontrolliert beim Reden ab und zu Puls und Atmung.
Zum Schluß sind die Profis dran, ab dann liegt die Verantwortung in deren Händen. Natürlich kann sich die
Reihenfolge der Vorgehensweise ändern. Je nach Gegebenheit oder Anzahl der anwesenden Personen
können die Aufgaben wie der Notruf oder die Absicherung der Unfallstelle verteilt und damit gleichzeitig
erledigt werden.